Bauchspeicheldrüse

Zum Verständnis:
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) erstreckt sich von der Zwölffingerdarmschleife entlang der hinteren Darmwand bis zur Milz. Ihr Ausführungsgang mündet zusammen mit dem Hauptgallengang in den Zwölffingerdarm.
Die Bauchspeicheldrüse produziert bis zu 2 l Verdauungssaft täglich mit den wesentlichen Bestandteilen Trypsin, Chymotrypsin, a-Amylase und Lipase.
Diese Verdauungsenzyme werden dem dem Dünndarminhalt zugefügt, wo sie Eiweiße, Fette und Kohlenhydtate zur Aufnahme über die Darmschleimhaut aufspalten.
Weiterhin wird in der Bauchspeicheldrüse Insulin für den Kohlenhydratstoffwechsel gebildet.

Weiterhin produziert die Drüse Glucagon, das den Abbau von Leberglycogen - eine Speicherform der Kohlenhydrate - zu Glucose aktiviert und damit den Blutzuckerwert erhöht.
Die Produktion von Insulin wird über die Zuckerwerte erfasst; Lipase und a-Amylase geben Hinweise auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse an sich.


Die a-Amylse spaltet Stärke in kleine Zuckerbausteine (Glucose).

Die Ohrspeicheldrüsen sezernieren auch a-Amylase, die Stärke zu Glucose (Traubenzucker) abbaut. Man kann sich davon überzeugen: kaut man hinreichend lange ein Stück Brot, wird ein süßer Geschmack bemerkbar.

Normalwerte:
Erwachsene: 13 bis 64 U/ml

Erhöhte Werte treten auf bei
  • akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis bei akutem Oberbauchschmerz),
  • chronischer Pankreatitis,
  • Enzündungen der Ohrspeicheldrüse (Parotitis, Mumps).




a-Amylase
Lipase ist ein Enzym, das wasserunlösliche Fette spaltet, wobei diese Fette duch Gallensäure in emulgierter Form, d.h. in einer quasi-wasserlöslichen Form vorliegt.

Normalwerte:
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: < 160 U/l
Erwachsene: < 190 U/l

Eine Erhöhung tritt bei den gleichen Krankheitsbildern auf, die auch zu einer Erhöhung der a-Amylase führen, jedoch ist die Lipase wesentlich aussagefähiger.
Lipase
Der Normalwert von a-Amylse und Lipase ist wie der auch anderer Enzyme sehr von der Art der Bestimmung abhängig.
Enzyme sind Biokatalysatoren. Der Chemiker versteht unter "Katalysatoren" Stoffe, die eine chemische Reaktion beschleunigen oder gar erst ermöglichen, ohne dass dieser selbst chemisch verändert wird. Man kann sich das bei den Enzymen so vorstellen, dass der z.B. im Organismus abzubauende Stoff (das Substrat) von dem Enzym - ein komplexer Eiweißkörper - eingefangen, angelagert und räumlich so günstig ausgerichtet wird, dass weitere Stoffe bequem angreifen können oder eine Spaltung leicht erfolgen kann.
Im Labor werden nun die Enzyme derart bestimmt, dass man das Blut, in dem sie sich in mehr oder weniger hoher Konzentration befinden, im "Reagenzglas" mit einem Substrat, das sie auch im Organismis verändern, zusammenbringt und die Geschwindigkeit der Umwandlung des Substrats mit geeigneten Apparaten misst. Nun muss es nicht immer das selbe Substrat sein, sondern es kann wie auch die Messtemperatur von Apparatehersteller zu Apparatehersteller - chemisch gesehen - jeweils geringfügig modifiziert sein. Daraus ergeben sich dann auch unterschiedliche Normalbereiche.
Je mehr Enzym in der Probe ist, um so mehr Substrat wird pro Zeiteinheit umgewandelt. Das wird ausgedrückt in der Einheit Units pro Liter (U/l), Units pro Deziliter (U/dl), Mikrounits pro Liter (µU/l) usw.
In den Ländern, in denen konsequent die Internationalen (SI)-Einheiten eingeführt wurden, wird die Aktivität der Enzyme häufig anders ausgedrückt: Anzahl der Substratmoleküle, die pro Zeit- und Volumeneinheit umgewandelt werden.
Da Moleküle winzig klein sind und damit sehr viele von ihnen pro Volumeneinheit vorhanden sind, hat man das Mol" 1971 als 7. Grundeinheit in das SI-System eingeführt.
Die Menge eines Stoffes, die seiner Molmasse (=Molekulargewicht) in Gramm ausgedrückt entspricht, enthält immer die gleiche Anzahl Moleküle.
So sind z.B. in
  • 18 g Wasser (Formel: H2O) (Molekulargewicht= 2x1 + 1x16 = 18)
  • 276 g Glucose (Formel: C6H12O6) (Molekulargewicht= 6x12 + 12x1 + 6x16 =276)
  • 98 g Schwefelsäure (Formel: H2SO4) (Molekulargewicht= 2x1 + 1x32 + 4 *16 = 98)
stets die gleiche Anzahl an Molekülen, nämlich 6,023x1023 (das ist die Zahl 6023 gefolgt von 20 Nullen) oder 1 mol enthalten.

Zurück zu unserer Enzymmenge oder -ativität: in SI-Einheiten audgedrückt ist die Maßeinheit dann "mol/(l s) =Mol pro Liter und Sekunde.


Hinweis



MOL
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