Zeitpunkt der Blutentnahme

Die Tagesrhythmik ist Ausdruck der Anpassung des Organismus an die sich im Laufe des Tages periodisch verändernden Umweltbedingungen. Zahlreiche Parameter unterliegen diesen Schwankungen.
Diese zirkardianen Rhythmen sind nicht identisch mit individuellen zirkardianen Abläufen Die Unterschiede zwischen den Individien sind nicht nur quantitativer Art (verschiedene Höhe der Wellen) und nicht nur qualitativer Art (verschiedene Wellenformen), sonder u.U. auch noch zeitlich gegeneinander verschoben.
Es bestehen demnach zwei Pendelbewegungen. Sie führen
- zu individuellen Wellen über 24 h und
- zu longitudinalen Schwankungen mit unterschiedlicher Lage und Größe des individuellen Bereiches zu einer festgesetzten Uhrzeit an allen Tagen.
Endogene (biologische Rhythmen sind in der Praxis häufig durch exogene Rhythmen der Ernährung (Lipide, Glucose, Insulin, Harnstoff, Harnsäure, Phosphat) bzw. der differenzierten Flüssigkeitszufuhr (Hb, Hk, Protein) oder der körperlichen Aktivität (Creatinin, Creatininkinase, Myoglobin) überlagert.
Die meisten Refrenzbereiche wurden im morgendlichen Untersuchungsmaterial ermittelt. Um einen Vergleich durchführen zu können, wird generell auf Abnahme von Untersuchungsmaterial zwischen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr orientiert.
Abweichungen im Tagesverlauf
Maximum Parameter Abweichungen
%
Maximum Parameter Abweichungen
%
Morgens Natrium i. Urin 80 Morgens Creatinin-Clearance 15
Kalium i. Urin 80 Calcium 10 (vormittags)
Calcium i. Urin 80 Glucosetoleranztest Anstieg nach 30 min
(abends nach 90 min)
Phosphat i. Urin 80 Variabel Eisen 100
Hämoglobin 20 Mittags Eosine Granulozyten 30
Hämatokrit 20 Kalium 15
Leukozytenzählung 20 Abends Creatinin 100
Protein 20 Harnstoff 50
T4 20 TSH 50
Biilirubin 20 Phosphat 10


Neben den Tagesrhythmen gibt es auch Schwankungen über mehrer Tage, z.B. von
Tag zu Tag.

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