Urin als Untersuchungsmaterial

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Der Urin, welcher z.B. während 24 Stunden gesammelt wird, bietet die Möglichkeit, Substanzen nachzuweisen, welche im Blut unter der analytischen Erfassungsgrenze liegen, sei es, weil sie rasch metabolisieren und / oder schnell renal eliminiert werden. Im Urin werden sie aufkonzentriert und sind daher der Analyse noch zugänglich.
Der Nachteil der Analytik liegt ebenfalls auf der Hand:
  • Diurese-Fehler; Messung der Konzentration, nicht der Ausscheidung. Durch die 24-Stunden-Sammelperiode wird dieser Fehler weitgehend eliminiert. Bezieht man zudem das Analysenresultat auf eine einigermaßen konstant ausgeschiedene Bezugssubstanz, wie z.B. Kreatinin, so ist der Diurese-Fehler zu vernachlässigen.
  • Schlechte Haltbarkeit des Urins. Bei längerem Stehen besteht die Gefahr einer Präzipitation von schlecht löslichen Substanzen oder einer bakteriellen Kontamination und damit einer Alkalisierung, bedingt durch die Entstehung von Ammoniak.
  • Störanfälligkeit gewisser Methoden durch die naturgemäße Heterogenität der analytischen Matrix.
  • Aus all dem ergibt sich, dass Urin als Untersuchungsmaterial den großen Vorteil der einfachen Zugänglichkeit und konstanten Konzentration bietet, dass aber der Gewinnung, Sammlung und Lagerung von Harnproben großes Augenmerk geschenkt werden muss.